Das Projekt "Gender in Focus" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Strukturen zur systematischen Berücksichtigung von geschlechtsbezogenen Aspekten in ForschungsfragenExterner Link über fünf Jahre (2024-2029) gefördert.
Förderkennzeichen: 01FP23G11
Geschlechteraspekte im Blick
In den Wissenschaften wird zunehmend die Bedeutung von biologischem Geschlecht bzw. sozio-kulturellem Gender für eine nachhaltige Verbesserung der Qualität von Forschungsergebnissen erkannt. Eine unzureichende Auseinandersetzung mit diesen Aspekten kann dazu führen, dass Forschungsergebnisse verfälscht oder bestimmte Zielgruppen nicht angemessen repräsentiert werden. Das betrifft nicht nur die Auswahl von Studiengruppen, sondern auch die Interpretation von Ergebnissen und die Entwicklung von Lösungen, die für die gesamte Gesellschaft relevant sind.
Eine zentrale Herausforderung ist, dass viele Forschende die Aspekte von Geschlecht und Gender nicht von Anfang an im Blick haben und in ihre Forschung integrieren können. Es fehlen oft das Wissen oder die Methoden, um die mögliche Relevanz von Geschlecht und Gender für die eigene Forschungsfrage richtig erkennen und analysieren zu können. Zudem können stereotype Annahmen über die Relevanz bzw. Nicht-Relevanz von Geschlechter- und Genderaspekten unbewusst Einfluss auf wissenschaftliche Fragestellungen und Methoden nehmen. Diese Faktoren führen dazu, dass Forschungsergebnisse nicht immer die Diversität der Geschlechter und deren vielfältige Lebensrealitäten widerspiegeln.
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Sensibilisierung, Beratung und Unterstützung
An diesem Punkt setzt das BMBF-Projekt "Gender in Focus" an. Durch gezielte Maßnahmen wollen wir dazu beitragen, dass Aspekte von Geschlecht und Gender nachhaltig in die universitäre Forschungsstruktur integriert werden.
Wir bieten Workshops und Schulungen an, die Forschende dabei unterstützen, geschlechtsspezifische Aspekte in ihrer Arbeit zu erkennen und zu berücksichtigen. Diese Veranstaltungen vermitteln nicht nur theoretisches Wissen, sondern zeigen auch ganz konkrete, praxisnahe Methoden auf, wie Geschlecht und Gender in Forschungsvorhaben einbezogen werden können.
Die beteiligten Einrichtungen stehen den Forschenden zudem beratend zur Seite. Ob bei der Planung neuer Forschungsprojekte oder in laufenden Vorhaben – wir bieten individuelle Unterstützung, um sicherzustellen, dass geschlechter- und gendersensible Ansätze von Anfang an mitgedacht werden.
Um eine umfassende und nachhaltige Veränderung zu erreichen, arbeiten wir in einem universitätsweiten Netzwerk mit allen Akteuren in der Forschung zusammen. Die Berücksichtigung von Geschlecht und Gender soll in einer Leitlinie verankert und als eine zentrale Dimension wissenschaftlicher Exzellenz anerkannt werden. Auf diese Weise wollen wir ein Umfeld schaffen, das geschlechter- und gendersensible Forschung fördert und strukturell unterstützt.
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Handlungsfelder
Handlungsfeld Policy
Die Universität Jena identifiziert sich mit dem inhaltlichen Ziel der systematischen Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in der gesamten fachlichen Breite der Forschung und erarbeitet in einem Diskussionsprozess eine entsprechende Leitlinie.
Handlungsfeld Awareness
Das Thema Geschlechteraspekte in der Forschung wird mit zentralen Informationsveranstaltungen und einem Informationsportal an der Universität Jena publik gemacht. Erfahrene Wissenschaftler:innen mit herausgehobener Expertise treten vorbildhaft als Botschafter:innen Gender in Focus auf und inspirieren, motivieren und beraten andere Wissenschaftler:innen. In Schulungen und Trainings wird zudem eine spezifische Sensibilisierungs- und Beratungskompetenz bei den Mitarbeitenden der forschungsunterstützenden Einrichtungen gefördert.
Die Vergabe von besonderen Preisen für geschlechter- und gendersensible Forschungsarbeiten, verschiedene Netzwerk- und Transferaktivitäten sowie zielgruppenorientierte Sensibilisierungsmaterialien tragen dazu bei, grundlegendes Wissen und Informationen zum Thema zu vermitteln.
Handlungsfeld Support
Es werden themenspezifische Qualifizierungs- und Beratungsangebote zur Verfügung gestellt, die von der Expertise und Kompetenz von Expert:innen Gender in Focus profitieren, die in einem Pool miteinander vernetzt sind. Das Informationsportal enthält zudem weitere Support-Materialien wie Tutorials, Webinare und Beratungskontakte.
In zwei speziellen Fonds für Nachwuchswissenschaftler:innen und etablierte Forscher:innen stehen Mittel für die Förderung von Geschlechteraspekten zur Verfügung.
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Koordinierungsstelle
Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch die Koordinierungsstelle "Gender in Focus".
- Dr. Falk Bornmüller - Projektkoordinator
- Dr. Jana George - Projektmitarbeiterin
- Calin Serban - wissenschaftlicher Assistent
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Steuerungsgruppe
Die Steuerungsgruppe unterstützt die Koordinierungsstelle bei der Umsetzung des Projekts.
- Dr. Juliane Heimann, Vizepräsidium für Forschung und Innovation - Referentin
- Annette Wagner-Baier, Vizepräsidium für Universitätsgemeinschaft und Engagement - Referentin für Gleichstellung, Diversität, Antidiskriminierung
- Annett Margull, Servicestelle Forschung und Transfer - Leiterin des Bereichs Forschungsförderung
- Dr. Mareile Knees, Servicestelle Forschung und Transfer - Forschungsreferentin
- Dr. Jana Hölzer, Profillinie Light - Koordinatorin
- Dr. Martin Jung, Profillinie Liberty - Koordinator
- Dr. Dania Rose-Sperling, Profillinie Life - Koordinatorin
- Dr. Frank Löffler, Kompetenzzentrum Digitale Forschung - Leiter
- Dr. Michael Wutzler, Graduiertenakademie - Wissenschaftlicher Referent
- Axel Burchardt, Abteilung Hochschulkommunikation - Bereichsleiter Presse und Information
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Externer Beirat
Die Arbeit des Projekts wird von einem externen Beirat unterstützt, dem Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft angehören.
- Dr.in Rosalind Cavaghan, Emma Goldman Fellow an der University of Edinburgh, Mitglied des Kernteams von GENDER.ED
- Dr.-Ing.in Claudia Eggert, Bundesamt für Materialforschung und -prüfung
- Arlett Hesse, Leiterin des Bereichs Corporate Human Resources (CHR) Deutschland bei ZEISS
- Dr. Dirk Keiner, Chefapotheker am Sophien- und Hufeland-Klinikum in Weimar
- Prof.in Marie von Lilienfeld-Toal, Direktorin des Instituts für Diversitätsmedizin an der Universität Bochum
- Louisa Reichstetter, Content-Strategin/Business Development bei der ICO-LUX GmbH, Mitgründerin des Beratungsunternehmens Frauen.Macht.Führung
- Dr. Clemens Striebing: Center for Responsible Research and Innovation am Fraunhofer IAO in Berlin
- Elke Winter, Referentin für Gleichstellung beim Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum
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Bornmüller, Falk, Dr. Projektkoordinator Büro des Vizepräsidenten für Forschung und Innovation
Raum D322
Bachstraße 18
07743 Jena -
George, Jana, Dr. Projektmitarbeiterin Büro des Vizepräsidenten für Forschung und Innovation
Raum D322
Bachstraße 18
07743 Jena