Sie vertreten den SFB "Strukturwandel des Eigentums": (v. l.) Hartmut Rosa, Silke van Dyk und Tilman Reitz.

Eigentumsfragen bleiben im Fokus

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den Sonderforschungsbereich/Transregio „Strukturwandel des Eigentums“ der Universitäten Jena und Erfurt für weitere vier Jahre.
Sie vertreten den SFB "Strukturwandel des Eigentums": (v. l.) Hartmut Rosa, Silke van Dyk und Tilman Reitz.
Foto: Anne Günther (Universität Jena)
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Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien
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Gute Nachrichten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Der Sonderforschungsbereich/Transregio „Strukturwandel des Eigentums“Externer Link wird für vier weitere Jahre gefördert. Die DFG bewilligte für das Projekt der Universitäten Jena und Erfurt Fördermittel in Höhe von gut 13,4 Millionen Euro.

Die Weiterförderung ermöglicht es uns, die interdisziplinäre Grundlagenforschung fortzuführen und zugleich der großen Aktualität und Dynamik von Eigentumsverhältnissen gerecht zu werden. Der technologische Wandel und die fortschreitende Digitalisierung, der Klimawandel und seine Folgen, globale geopolitische Veränderungen und die wachsende soziale Ungleichheit bedingen und beeinflussen grundlegende Veränderungen von Eigentum“, sagt die Soziologin Prof. Dr. Silke van Dyk, die Sprecherin des Forschungsverbundes. Van Dyk folgt auf Prof. Dr. Hartmut Rosa (Jena/Erfurt), der bisher als Sprecher fungierte. Gemeinsam mit Prof. Dr. Tilman Reitz bilden sie das Sprecherteam des SFB. Die neue Förderphase beginnt Anfang Januar nächsten Jahres und läuft bis Ende 2028.

Neue Fragestellungen, geschärftes Profil

Der Sonderforschungsbereich „Strukturwandel des Eigentums“ ist im Frühjahr 2021gestartet und umfasst insgesamt 23 Teilprojekte aus den Sozial- und Geisteswissenschaften sowie den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. „Die Teilprojekte decken ein weites Spektrum von Fragen rund um das Eigentum ab. Geforscht wird zudem weit über Deutschland und Europa hinaus, etwa auch in Indien und China“, betont Christine Schickert, die Wissenschaftliche Geschäftsführerin.

Der Bogen reiche von globalen Fragen wie dem Eigentum an Naturräumen und Bodenschätzen bis hin zu Alltagsfragen wie dem Umgang mit Eigentum in Paarbeziehungen. Die Weiterförderung durch die DFG ermögliche es den Teilprojekten, neue Fragestellungen zu untersuchen und das Profil des Verbunds weiter zu schärfen. Auch rücken aktuelle Fragen in den Fokus, etwa die nach dem Eigentum an Energieträgern im Lichte des Ukrainekriegs und der Energiewende.

Bei der Begutachtung durch die DFG sei dem Sonderforschungsbereich exzellente Arbeit bescheinigt worden, sagt Christine Schickert. Diese Arbeit strahle selbstredend nach außen aus: So wurde eine eigene Buchreihe „Strukturwandel des Eigentums“ beim Campus Verlag ins Leben gerufen, in der bereits mehrere Bände erschienen sind. Den Auftakt machten eine Untersuchung von Jan Dirk Harke zum römischen Erbrecht und der Band „Nach dem Privateigentum? Güter, Infrastrukturen und Weltverhältnisse im Kapitalismus des 21. Jahrhunderts“, den Silke van Dyk, Tilman Reitz und Hartmut Rosa gemeinsam geschrieben haben.

Außerdem werden Forschungsergebnisse mittels eines Blogs und einer Podcast-Reihe öffentlich zugänglich gemacht. Eine eigene Kinoreihe „Eigentum im Blick“, die in Kooperation mit dem Kino am Markt in Jena durchgeführt wird, trägt das Thema über die Universität hinaus in die Stadt. In Kooperation mit der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena wurde zudem die „Neue Bibliothek des Eigentums“ ins Leben gerufen „Dort finden sich zum Beispiel Einführungen zu wichtigen Grundlagentexten und Klassikern des Eigentums, von der Antike bis in die Gegenwart, sowie einschlägige Ton- und Bildquellen“, sagt Christine Schickert.

Interdisziplinäre Forschung mit Partnern an mehreren Standorten

Am Sonderforschungsbereich/Transregio „Strukturwandel des Eigentums“ sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Sozial-, Rechts-, Wirtschafts- und Geschichtswissenschaften vereint. Neben den Universitäten Jena und Erfurt gehören assoziierte Partner der FU Berlin, der TU Darmstadt, der Universität Oldenburg, des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung und des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung zum Konsortium. 

Kontakt: 

Silke van Dyk, Univ.-Prof. Dr.
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