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Philosophisches Latein
Die Kurse „Philosophisches Latein I“ und „Philosophisches Latein II“ bieten eine Einführung in die lateinische Sprache anhand philosophischer Texte, die insbesondere auf die Bedürfnisse des Philosophiestudiums zugeschnitten sind. Zielperspektive ist es, im zweiten Kurs sprachlich relativ einfache philosophische Texte (Seneca, Thomas von Aquin, Spinoza) im lateinischen Original lesen zu können. Die Kurse, die vom Institut für Philosophie (Professur für Philosophie mit dem Schwerpunkt Antike und mittelalterliche Philosophie) in Kooperation mit dem Sprachenzentrum der Universität Jena angeboten werden, sind für alle Interessierten öffnen und können auch zur thematischen Vertiefung bereits bestehender Lateinkenntnisse genutzt werden.
Eine Übersicht über alle aktuell angebotenen Sprachkurse und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie in FriedolinExterner Link: Vorlesungsverzeichnis > Veranstaltungen im Bereich Sprachen und Kulturen > Latein.
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Kurzvorstellung
Als „Philosophisches Latein“ wird in Jena die lateinische Sprache verstanden, wie sie in philosophischen Fachtexten verwendet wird. Zu ihr gehören sowohl zahlreiche Fachtermini, die nur in philosophischen Kontexten auftauchen oder dort eine besondere Bedeutung haben, und auch syntaktische und stilistische Strukturen, die für philosophische Texte typisch sind. Das betrifft z.B. die Formulierung von Diskussionen, Fragen und Folgerungen in lateinischer Sprache.
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Geschichte der Sprache
Lateinische philosophische Texte entstehen seit dem 1. vorchristlichen Jahrhundert, wenn Lukrez und Cicero die griechische Philosophie ihrer Zeit auf Latein darstellen. Dabei entsteht auch die lateinische Terminologie durch Übertragung und Weiterentwicklung griechischer Termini. So zentrale Begriffe wie „Person“ (persona) oder „freier Wille“ (libera voluntas) werden auf Latein gebildet. Eine Glanzzeit erlebt Latein als Sprache der Wissenschaft und Philosophie im Mittelalter und der frühen Neuzeit etwa vom 9. Bis zum 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit werden fast alle streng wissenschaftlichen Texte in Westeuropa und den Kolonialgebieten (z.B. Lateinamerika) auf Latein abgefasst, darunter auch die Schriften der wichtigsten philosophischen Autoren (Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Ockham, Descartes, Spinoza etc.). Auch Schriften griechischer und arabischer Autoren werden zu dieser Zeit intensiv im Lateinischen rezipiert, und die lateinische Terminologie prägt bis heute die Sprache des Fachs Philosophie.
dienstags ab 12:00 Uhr