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Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
Der Informatiker Dr. Pepe Eulzer von der Universität Jena ist mit einem renommierten internationalen Preis im Bereich der visuellen Datenanalyse ausgezeichnet worden. Ihm wurde der mit 5.000 Euro dotierte VRVis Visual Computing Award 2025 am 30. Januar im Rahmen des Symposiums „Visual Computing Trends 2025" in Wien überreicht. Gewürdigt werden Pepe Eulzers Forschungsergebnisse im Bereich der Visualisierung der Karotistenosen – das sind Verengungen der beiden großen hirnversorgenden Arterien, die zu Schlaganfällen führen können.
„Der VRVis Award zeichnet Arbeiten aus, die durch Visual Computing zukunftsfähige Lösungen im Sinn der Sustainable Development Goals der UNO schaffen. Eines dieser Ziele ist die Sicherstellung eines gesunden Lebens und Förderung des Wohlbefindens für alle Menschen jeden Alters. Die Auszeichnung unterstreicht, dass wir mit unserem Projekt einen aktiven Beitrag daran leisten konnten, was mich sehr freut und mir viel bedeutet“, sagt Eulzer.
Seine ausgezeichneten Arbeiten entstanden im Projekt „Daten- und simulationsgestütze Exploration, Analyse und Behandlung der Gefäßverengungen zur Prävention von ischämischen Schlaganfällen“, das vom Jenaer Visualisierungsexperten Prof. Dr. Kai Lawonn geleitet wird.
Risikoabschätzung erleichtern
Pepe Eulzer hat im Rahmen dieses Projekts ein Softwareframework entwickelt, das die Analyse von Karotisstenosen unterstützt. Die Behandlung solcher Verengungen ist nicht ganz einfach, da das Schlaganfallrisiko gegen das Komplikationsrisiko einer Operation abgewogen werden muss. Daher ist es von besonderer Bedeutung, die Gefährlichkeit einer Stenose richtig einzuschätzen. „Unser Ziel war es vor allem, Lücken zwischen modernen, computergestützten Analysemethoden und der klinischen Praxis zu schließen“, sagt Eulzer. „Dafür haben wir eng mit klinischen Partnern zusammengearbeitet und unter Berücksichtigung der realen Einschränkungen im Gesundheitswesen versucht, die diagnostischen Möglichkeiten zu erweitern.“ In einer integrierten Verarbeitungs-Pipeline wurden die komplexe Bildverarbeitung sowie die Blutflusssimulation in praktische klinische Werkzeuge integriert und so anwendbar gemacht. „So enthält das Framework beispielsweise Werkzeuge für eine automatische, objektive Stenoseklassifizierung und für die Blutströmungsanalyse“, erläutert der Informatiker.