
Mitglieder der Friedrich-Schiller-Universität haben der Universitätsleitung einen offenen Brief „Sterben in Gaza. Für eine Stellungnahme der Friedrich-Schiller-UniversitätExterner Link“ übermittelt, der von rund 300 namentlich oder anonym Unterzeichnenden unterstützt wird. Darin wird das amtierende Präsidium aufgefordert, sich zum Krieg in Israel und Gaza zu positionieren.
Das Präsidium versteht die Unterzeichnung dieses offenen Briefes als Wunsch nach Gerechtigkeit und Frieden und nimmt zugleich die Polarisierung und Spannung wahr, die sich in den unterschiedlichen politischen Stellungnahmen der vergangenen Monate widerspiegeln, die von Mitgliedern der Universität verfasst oder unterzeichnet wurden. Das Präsidium erkennt die Komplexität des Konflikts an und ist sich bewusst, dass der Konflikt tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Menschen hat, insbesondere in den betroffenen Gebieten. Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die unter ungerechter Behandlung, Gewalt, Krieg oder Terror leiden, unabhängig von ihrer Nationalität oder Ethnie, von ihrem Geschlecht oder ihrer Religion.
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena versteht sich als gesellschaftliche Akteurin, die sich auf Basis ihres Leitbildes für universelle Werte wie Demokratie, Vielfalt, Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzt. Diese Werte sind unvereinbar mit jeder Form von Diskriminierung, sei es aufgrund von Herkunft, Religion, Weltanschauung, Geschlecht, sexueller Orientierung oder anderer Merkmale. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – etwa in Form von Rassismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus, Queerfeindlichkeit sowie jeder Art von Hass und Hetze – widerspricht unserem Selbstverständnis als offene, respektvolle und vielfältige Gemeinschaft.
Wir sind bestrebt, unsere akademischen und forschungsbezogenen Kooperationen zu nutzen, um das Verständnis und die Lösungen für langanhaltende Konflikte zu fördern. Zugleich ermutigen wir unsere Wissenschaftler:innen, Studierenden und Mitarbeitenden, sich durch Forschung, Lehre und Diskussion mit diesen Themen auseinanderzusetzen und zu Versöhnung und Frieden beizutragen.
Studierende und Mitarbeitende, die Unterstützung benötigen, finden an der Universität verschiedene Beratungs- und Anlaufstellen: Schutz vor Diskriminierung.