Sylvan Lake beim Ausflug nach Rapid City

University of South Dakota

Wintersemester 2024/25
Sylvan Lake beim Ausflug nach Rapid City
Foto: Sarah, Uni Jena

Sarah, Master Politikwissenschaft

Vorbereitung

Mitte Januar 2024 wurde ich von der Friedrich-Schiller-Universität für die University of South Dakota nominiert. Tatsächlich war die Uni sogar meine erste Wahl, da ich gerne in eine kleine Studentenstadt wollte und so auch mal den Mittleren Westen kennenlernen konnte. Die Kommunikation mit der Ansprechperson der University of South Dakota ist in den folgenden Monaten leider sehr schwierig gewesen, da ich teilweise über Monate keine Rückmeldung bekommen habe. Trotzdem muss ich dazu sagen, dass am Ende alles gut funktioniert hat. Auch der Prozess des Visaantrags ist in der Regel unkomplizierter als man denkt. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen, einen Tag vor dem Visainterview nach Berlin zu reisen und die Strecke zum Konsulat einmal abzufahren. Zu spät sollte man nämlich auf keinen Fall da sein.

Anreise

Am 19. August ging es dann für mich von Frankfurt zuerst nach Denver. Nachdem der Anschlussflug nach Sioux Falls erst verspätet und dann gecancelt wurde, konnte ich zum Glück noch einen der letzten Plätze in einem späteren Flugzeug bekommen. Ansonsten hätte ich für ein paar Tage in Denver bleiben müssen, da Sioux Falls als kleiner Flughafen nicht ganz so oft angeflogen wird. Deshalb kann ich auf jeden Fall empfehlen, ein paar Tage vor der Orientation loszufliegen, um dann sicher da zu sein. Da ich erst gegen 2 Uhr morgens in Sioux Falls angekommen bin, war der Shuttle leider schon losgefahren. Deshalb musste ich ungeplant eine Nacht im AeroStay Hotel übernachten, das zum Glück direkt am Flughafen ist. Morgens konnte ich dann den nächsten Shuttle nehmen und bin nach etwa einer Stunde in Vermillion angekommen. Zuerst werden dann einige organisatorische Dinge erledigt, bei denen man schonmal erste Kontakte knüpfen kann. Danach kann man sich erstmal einrichten.

Campus

Der Campus ist relativ klein, was für mich ein klarer Vorteil ist. Zum Münster University Center (MUC) und auch zu den Gebäuden, in denen ich Unterricht hatte, waren es nie mehr als 5 Minuten zu Fuß. Gerade im Winter ist das sehr angenehm, da es in South Dakota auch sehr kalt werden kann.

Campus

Foto: Sarah, Uni Jena

Wohnheim

Ich habe in dem Wohnheim Burgess/Norton gewohnt. Im Vorfeld konnte ich mir nur aussuchen, ob ich auf dem Campus oder außerhalb wohnen möchte. Auf dem Campus war ein Zimmer für mich reserviert, weshalb ich nicht entscheiden konnte, in welchem Wohnheim ich lebe. Burgess/Norton ist etwas weniger modern als der North Complex, aber meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung. Das eigene Zimmer kann man sich schön einrichten und die Badezimmer werden täglich geputzt. Die Badezimmer teilt man sich mit dem Stockwerk, was aber nicht so schlimm ist, wie man sich das vielleicht vorstellt. Das Zimmer teilt man sich mit einer Person, was je nachdem mit wem man zusammen wohnt, besser oder schlechter laufen kann. Ich habe mir mit einer Amerikanerin ein Zimmer geteilt, mit der ich mich gut verstanden hab. Andere haben sich das Zimmer mit anderen internationalen Student*innen geteilt. Es gibt in den Wohnheimen außerdem auch Gemeinschaftsräume, in denen man Billiard oder Tischtennis spielen kann.

Vermillion

Vermillion ist eine kleine, aber auch sehr schöne Stadt. Vom Campus bis nach Downtown läuft man etwa 15 Minuten. Dort gibt es kleinere Geschäfte und auch einige Bars, die am Wochenende voll von Student*innen sind. Falls man abends mal nicht zum Campus zurücklaufen will, fahren manchmal auch Shuttles.

Mein Zimmer im Wohnheim

Foto: Sarah, Uni Jena

Kurse

Die Kurse sind im Vergleich zu Deutschland relativ einfach. Man hat zwar immer viel zu tun, da es über das Semester immer mal wieder kleinere Abgaben gibt, aber die Professoren bewerten gut. Man sollte sich also schon Mühe geben, aber muss auch nicht den ganzen Tag lernen, um gute Noten zu bekommen. Da ich als graduate student Politikwissenschaft studiert habe, was dort eigentlich kein richtiger Studiengang ist, war die Auswahl für Kurse eher klein. Die undergraduate students hatten aber mehr Möglichkeiten. Die Professoren sind alle sehr nett und nehmen auch viel Rücksicht auf internationale Student*innen.

Versorgung

Man kann sich für das Semester einen Meal Plan aussuchen. Ich persönlich hatte den Standardplan, bei dem man sowohl für eine bestimmte Anzahl in der Mensa essen kann, aber auch Flex Dollars, mit denen man in den Fast Food Restaurants oder dem Bagel Shop auf dem Campus essen kann. Für mich hat das gut gepasst, da ich mir so mittags meistens etwas Schnelles geholt habe und abends immer mit meinen Freunden in der Mensa essen konnte. Das Essen in der Mensa ist nicht das Beste, aber man findet meistens etwas, das in Ordnung ist. Gerade für Vegetarier kann es aber manchmal auch schwieriger werden.

Muenster University Center (MUC)

Foto: Sarah, Uni Jena

Freizeit

Das Freizeitangebot in Vermillion ist nicht riesengroß, aber man findet eigentlich trotzdem immer was zu unternehmen. Es gibt zum Beispiel ein kleines Kino und einen Park, in dem man leider nur bis Ende August auch ein kleines Schwimmbad besuchen kann. Auch sportlich hat die Uni einiges zu bieten. Man kann zum Beispiel kostenlos das Fitnessstudio nutzen. Wenn man gerne auf Partys geht, macht es auch Sinn sich für die Studentenverbindungen zu bewerben. Von der Uni werden außerdem auch immer mal wieder Events für die internationalen Student*innen organisiert.

Reisen

Für die internationalen Student*innen wird im Oktober eine Reise nach Rapid City angeboten. Dabei haben wir den Mount Rushmore, das Crazy Horse Memorial und den Badlands National Park gesehen. Im Oktober bin ich außerdem noch mit ein paar anderen internationalen Student*innen nach Denver gereist, um die Nationalparks zu sehen, was ich sehr empfehlen kann. Über die Thanksgiving break waren wir in Minneapolis, was zwar sehr kalt, aber auch interessant war.

Tipps

  • Wenn man in den USA ist, macht es auf jeden Fall Sinn, eine Kreditkarte dabeizuhaben. Man kann zwar auch bar bezahlen, muss aber immer eine Gebühr zahlen, wenn man Bargeld abhebt.
  • In South Dakota kann es zum Winter hin sehr kalt werden. Ende November/Dezember können es tagsüber auch mal bis zu -10 oder nachts bis -20 Grad werden. Wenn man im Koffer also keinen Platz mehr für eine dicke Winterjacke hatte, sollte man sich spätestens dann eine kaufen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel sind kaum vorhanden. Wenn man also außerhalb von Vermillion mal was unternehmen möchte, ist es sehr hilfreich, wenn man amerikanische Freunde mit einem Auto hat.
  • Eine amerikanische Handynummer ist von Vorteil, da man diese öfter mal braucht, z.B. um sich Tickets für die Football Spiele runterzuladen.


Fazit

Ich hatte eine tolle Zeit an der University of South Dakota und obwohl sie nicht die beliebteste Wahl zu sein scheint, kann ich diese Uni auf jeden Fall für ein Auslandssemester empfehlen.

Sylvan Lake beim Ausflug nach Rapid City

Foto: Sarah, Uni Jena