Forscherin beim Pipettieren im Labor

Forschung und Wissenschaft

Gender, Diversität und Chancengleichheit in der Forschung
Forscherin beim Pipettieren im Labor
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Aspekten des biologischen und sozialen Geschlechts, der individuellen und sozialen Vielfältigkeit und der Chancengleichheit in individuell und gesellschaftlich relevanten Bereichen liefert bedeutsame Beiträge zur gezielten Verbesserung der individuellen und sozialen Lebensqualität und des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Personelle Vielfalt in Forschungsteams eröffnet heterogene Sichtweisen auf den Forschungsgegenstand und kann neuartige Fragestellungen und methodische Zugangsweisen anregen.

In der Planung von Forschungsvorhaben kann eine Reflexion zur Relevanz von Gender- und Diversitätsaspekten für viele Forschungsansätze einen entscheidenden Qualitätsunterschied bewirken.  Die Integration von Gender- und Diversitätsaspekten in wissenschaftliche Fragestellungen und Forschungsinhalte führt bei vielen Forschungsgegenständen zu differenzierteren, aussagekräftigeren und ergo qualitativ hochwertigeren Ergebnissen - häufig auch in Bereichen, in denen dies nicht auf den ersten Blick vermutet wird. So gibt es zahlreiche Belege für die Relevanz gender- und vielfaltsbezogener Analysen aus der Biologie, Medizin, Pharmazie, Ernährungswissenschaften, Informatik und Robotik, Technologie, Ökologie sowie den angewandten Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Aktuelles

Portraitsskizze der Nobelpreisträgerin 2023 Claudia Goldin
Nobelpreis für Genderforscherin Claudia GoldinExterner Link
Claudia Goldin, US-Volkswirtin in Harvard, wird mit dem Wirtschaftsnobelpreis 2023 geehrt. Die US-Volkswirtin erhält den Nobelpreis für den ersten Beitrag zu Einkommen, Teilhabe und der Analyse der wichtigsten Treibern von Geschlechterunterschieden auf dem Arbeitsmarkt.
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Strukuraufbauprojekt "Gender in Focus" an der Universität Jena (2024-2029)

Die Universität Jena versteht die systematische Relevanzprüfung und die Integration von Geschlecher- und Vielfaltsaspekten in Forschungvorhaben in allen Fachgebieten als ein Qualitätsmerkmal exzellenter Wissenschaft und Teil guter wissenschaftlicher Praxis. Die damit einhergehende Verbreiterung und Differenzierung der wissenschaftlichen Perspektive auf den Forschungsgegenstand trägt zu einer Verbesserung der Präzision und Belastbarkeit der Ergebnisse bei.

Zur Förderung dieses Anliegens hat die Universität das Projekt „Gender in Focus“ in einem zweistufigen BMBF-Wettbewerb „Geschlechteraspekte im Blick“Externer Link erfolgreich eingeworben. In diesem von 2024 bis 2029 laufenden Projekt werden an der Universität angelegte Strukturen entwickelt und etabliert, die Forschende aus allen Disziplinen unterstützen sollen, sich zum  Thema auszutauschen und relevante Aspekte von Geschlecht und Diversität in ihrer Forschung gewinnbringend zu integrieren. Hierfür stehen insgesamt ca. 850.000 € zur Verfügung.

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Der Wissenschaftsrat verabschiedete im Juli 2023 „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in Deutschland".  Das Gremium spricht sich darin unter anderem für eine stärkere Integration von Geschlechterperspektiven in Forschung und Lehre, für eine Intensivierung der fächer-, methoden- und einrichtungsübergreifenden Zusammenarbeit sowie für verlässliche institutionelle Strukturen aus. Großes Entwicklungspotenzial sieht der Wissenschaftsrat in der außerhochschulischen Forschung, einschließlich der Ressortforschung.

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DFG startet neue Initiative für Gleichstellung und Diversität. DFG-Pressemitteilung Nr. 27

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) will die Gleichstellung der Geschlechter und die Diversität in der Wissenschaft auf mehreren Ebenen weiter vorantreiben und erweitert die 2008 eingeführten Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards um Diversitätsaspekte.

„Vielfältige Perspektiven in der Forschung und die Berücksichtigung der Erfahrungen und Eigenschaften aller wissenschaftlich tätigen Menschen sind wichtige Voraussetzungen für exzellente Wissenschaft“, sagte DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker. 

Ziel des vom Hauptausschuss der DFG verabschiedeten neuen integrierten Gleichstellungs- und Diversitätskonzepts ist es, neben der Gleichstellung der Geschlechter künftig die Unterschiedlichkeit der Forschenden in anderen Dimensionen, bezeichnet mit den Begriffen Diversität oder Vielfältigkeit, im Förderhandeln der DFG noch stärker zu berücksichtigen. Neben Geschlecht und geschlechtlicher Identität umfassen sie nun u. a. auch ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung, Behinderung oder chronische/langwierige Erkrankung sowie soziale Herkunft und sexuelle Orientierung. Auch das Zusammenkommen mehrerer Unterschiedsdimensionen in einer Person (Intersektionalität) soll angemessen berücksichtigt werden. Zusätzlich bekannten sich die DFG-Mitglieder zu ihrer Verantwortung gegenüber Angehörigen ihrer Einrichtungen und weiteren Personen im Hinblick auf den Schutz vor sexueller Belästigung, Diskriminierung und Mobbing.

Text der Forschungsorientierten Gleichstellungs- und DiversitätsstandardsExterner Link

Forschung mit Schwerpunkt Gender und Diversität an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

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