Orientierungshilfe auf dem Weg zur Promotion

Erste Schritte auf dem Weg zum Postdoc in Deutschland

Informationen zur Bewerbung und zur Anbahnung eines Forschungsaufenthalts
Orientierungshilfe auf dem Weg zur Promotion
Foto: istockphoto

Je nach Fachkultur unterscheiden sich die Wege, wie Sie als Postdoc eine Forschungsmöglichkeit in Deutschland finden können. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Wege:

  • Sie können auf der Webseite der Universität nach offenen Stellen suchen und sich auf diese bewerben
  • Wenn Sie nach Ihrer Promotion bereits über Forschungserfahrung und einige hochkarätige Publikationen verfügen, können Sie sich auf eine ausgeschriebene Stelle als Juniorprofessor (mit oder ohne Tenure Track) bewerben.
  • Sie können eine Professorin oder einen Professor aus Ihrem Forschungsgebiet anschreiben und fragen, ob es möglich wäre, ein Postdoc-Projekt oder einen Forschungsaufenthalt in ihrer oder seiner Forschungsgruppe durchzuführen. Wenn Sie eine Zusage dafür haben, können Sie sich mit Unterstützung der Professorin oder des Professors um eine externe Finanzierung (Stipendium oder Projekt) bewerben.
  • Bewerbung auf Stellen als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter

    Sie können Ihren Postdoc im Rahmen einer Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter durchführen. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Stellen, auf die Sie sich in Deutschland bewerben können:

    • Zum einen gibt es Haushaltsstellen, die direkt aus dem Haushalt der Universität bezahlt werden. Auf Haushaltsstellen sind Sie direkt einem Professor oder einer Professorin zugeordnet. Sie unterstützen diese bei der Umsetzung der Lehrstuhl- oder Abteilungsaufgaben, wie z. B. bei Lehrveranstaltungen für Bachelor- und Masterstudierende, durch die Mitwirkung am Forschungsprogramm sowie durch die Unterstützung in der Verwaltung. Zugleich erhalten Sie die Möglichkeit, an einer Habilitation oder äquivalenten Leistungen zu arbeiten und sich damit für eine Professur weiterzuqualifizieren..
    • Zum anderen gibt es sogenannte Drittmittelstellen, die aus einem Projekt bezahlt werden, das vom jeweiligen Lehrstuhl oder Institut eingeworben wurde. Auf diesen Stellen bearbeiten Sie das Forschungsprogramm des Projekts. Aufgaben des Lehrstuhls, wie zum Beispiel Lehre, müssen Sie auf diesen Stellen in der Regel nicht übernehmen. Ob es auf einer Drittmittelstelle möglich ist, an einer Habilitation zu arbeiten und ob dies eventuell sogar erwartet wird, sollten Sie im Vorfeld klären.

    Wenn Sie sich aus dem Ausland auf diese Stellen bewerben möchten, ist es wichtig, die in der Stellenausschreibung genannten Anforderungen zu prüfen. Insbesondere für Stellen in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist häufig die Kenntnis der deutschen Sprache eine wichtige Voraussetzung, da die Arbeitssprache am Institut und in der Lehre oftmals deutsch ist. In den Natur- und Lebenswissenschaften ist die englische Sprache als Lehr- und Arbeitssprache an Instituten weiter verbreitet. In welcher Sprache die Ausschreibung verfasst ist, gibt oft einen Hinweis darauf, welche Sprachkenntnisse erwartet werden.

    Den Stellenmarkt der Friedrich-Schiller-Universität Jena finden Sie hierExterner Link.

  • Direkte Anfrage für einen Gastaufenthalt bei einer Professorin oder einem Professor

    Sie können eine Professorin oder einen Professor suchen, die oder der in Ihrem Interessengebiet arbeitet, und fragen, ob es möglich wäre, ein Postdoc-Projekt in ihrer oder seiner Forschungsgruppe durchzuführen.

    Bevor Sie jemanden kontaktieren, sollten Sie zunächst recherchieren, welche Professorin oder welcher Professor auf einem Gebiet forscht, das zu Ihren eigenen bisherigen Forschungserfahrungen passt und Ihren zukünftigen Forschungsinteressen entspricht. Für die deutschlandweite Suche können Sie die Plattform "German Research Institutions"Externer Link nutzen. Für die Suche an der Friedrich-Schiller-Universität Jena nutzen Sie bitte die Webseiten der Fakultäten. Nur als Hinweis: Wenn die Webseiten eines Instituts nicht in englischer Sprache verfügbar sind, ist das oftmals ein Zeichen dafür, dass die Arbeitssprache an diesem Institut Deutsch ist und somit eine Bewerbung aus dem Ausland ohne entsprechende Deutschkenntnisse nur geringe Chancen auf Erfolg hat.

    Wenn Sie sich entscheiden, eine Professorin oder einen Professor zu kontaktieren, senden Sie bitte eine aussagekräftige E-Mail, die unter anderem die folgenden Informationen enthält: Ihre bisherigen akademischen Leistungen, das Thema Ihrer Promotion und das Fachgebiet, in dem Sie sich weiter spezialisieren möchten. Es ist wichtig darzustellen, wie Ihre Forschungsinteressen und -erfahrungen zu der Forschung der Professorin oder des Professors passen können. Um dies zu verdeutlichen, könnte es auch nützlich sein, nach den neuesten Publikationen der betreffenden Professorin oder des betreffenden Professors zu suchen.

    Wenn Sie die Zusage für eine Zusammenarbeit und einen Forschungsaufenthalt bekommen haben, brauchen Sie noch eine Möglichkeit, Ihren Forschungsaufenthalt zu finanzieren. Wenn Sie einen Forschungsaufenthalt von mehreren Monaten oder einem Jahr planen, ist die Bewerbung auf ein Stipendium sinnvoll. Damit können Sie Ihre Lebenshaltungskosten und in der Regel Ihre Reisekosten decken. In der Datenbank des Deutschen Akademischen AustauschdienstesExterner Link finden Sie Postdoc-Stipendien für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland. Wenn Sie ein umfangreicheres Forschungsprojekt durchführen wollen, das länger als zwei Jahre dauert und viel Geld kostet, können Sie einen Drittmittelantrag für ein Projekt stellen. Für Informationen zu Drittmittelanträgen und Geldgebern wenden Sie sich bitte an das Servicezentrum Forschung und Transfer.

  • Lupe mit Zeitung, die das Wort "Job Search" hervorhebt
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