Julia Ignatzek, Studentin an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

Newsletter Lehre 03 2021
Julia Ignatzek
Julia Ignatzek
Foto: Julia Ignatzek

Zu Beginn des Corona-Semesters war vieles für uns Studierende noch sehr ungewiss. Niemand wusste, wie lang das Online-Studium anhalten wird, wie Prüfungen stattfinden werden oder inwiefern sich dies auf den persönlichen Studienfortschritt, die Regelstudienzeit und die damit einhergehende Finanzierung des Studiums bzw. Lebensunterhalts durch z.B. Bafög oder Nebenjobs auswirkt. Nach kurzer Zeit gab es allerdings schon die ersten Antworten auf einige Fragen. So wurden bspw. die Regelstudienzeit verlängert und Angebote zur finanziellen Unterstützung bereitgestellt. Darüber hinaus pendelte sich nach und nach ein regelmäßiger Online-Alltag ein. Auf Moodle hochgeladene Videos der Vorlesungen konnten jederzeit und von jedem Ort aus angeschaut werden - für mich war dies definitiv der größte Vorteil der Online-Lehre. Auch Übungen konnten so vermittelt werden. Des Weiteren luden Online-Selbsttests auf Moodle zur Überprüfung des eigenen Verständnisses ein und unterstützten somit die Wiederholung des Stoffes sowie die Vorbereitung auf Prüfungen. Einen besonderen Ansporn stellten dabei regelmäßige Online-Tests dar, mit denen Zusatzpunkte für die Abschlussklausur erreicht werden konnten.

Die ersten Online-Prüfungen zum Ende des Corona-Semesters verliefen jedoch noch sehr holprig, sei es aufgrund der Technik oder der Organisation der Studierenden bzw. der Prüfung an sich. Dies hat sich aber in den darauffolgenden Semestern schon deutlich verbessert und wurde zum Großteil durch Prüfungen über den Prüfungsserver vereinheitlicht, sodass der Grundaufbau jeder Online-Prüfung ähnlich war und man sich gut auf das Format einstellen konnte. Dennoch war die Prüfungsvorbereitung komplizierter als sonst. Aufgrund eines zunächst mangelnden Angebots an Online-Tutorien sowie nicht-existierender Altklausuren zu dem meist angewendeten Open Book-Prüfungsformat, erschienen Online-Klausuren oft schwieriger als Präsenzklausuren.

Letztendlich ersetzt die Online-Lehre kein Präsenzstudium. Auch wenn sich die Umsetzung, v.a. im letzten Semester, qualitativ sehr verbessert hat, fehlt das gemeinsame Studieren. Ein Studentenleben ist für mich kein „Allein-vor-dem-PC-sitzen“ und stupide Inhalte eines Fachgebietes lernen, sondern vielmehr ein gemeinsames Lernen und Leben. Dazu gehört mit Kommilitonen im Hörsaal den Vorlesungen folgen, in die Bibliotheken gehen genauso wie das gemeinsame „Mensen“, Feiern und Heranwachsen.

Ich wünsche mir für die Zukunft definitiv etwas Hörsaal-Atmosphäre zurück mit der Möglichkeit, Vorlesungsinhalte auch über hochgeladene Videos mitzuverfolgen. So wird es Studierenden, die nicht vor Ort sein können, ermöglicht, ebenfalls am Studium teilzunehmen.

Weiterhin sehe ich Online-Tests als eine gute Motivationsmöglichkeit, regelmäßig etwas für das Studium zu tun und Inhalte in kürzeren Abständen zu wiederholen.

Zurück zur Ausgangsseite