gespresster Plastikmüll

Jena plastikfrei

Um dem steigenden Plastikmüllverbrauch in Jena entegenzuwirken gibt die Stadt deshalb nun Handlungsempfehlungen mit lokalem Bezug auf der neuen Website "Jena plastikfrei".
gespresster Plastikmüll
Foto: nick fewings / unsplash

Informationskampagne soll Aufmerksamkeit schaffen und Alternativen aufzeigen.

Die globale Plastikmüllproblematik geht auch an der Stadt Jena nicht vorbei. Im Jahr 2020 wurden pro Einwohner 34 kg an Leichtverpackungen verbraucht. Hochgerechnet auf alle Einwohner Jenas, ließe sich mit dieser Menge der gesamte Marktplatz "zumüllen", so dass der Hanfried nicht mehr zu sehen wäre. Um dem Problem entgegenzuwirken, startet die Stadt Jena nun eine Informationskampagne mit dem Titel "Jena plastikfrei". Den Anfang macht hierzu die gleichnamige Website. Vorrangiges Ziel ist dabei dem Plastikmüllproblem mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Konkret gibt die Stadt Jena folgende Handlungsempfehlungen mit lokalem Bezug zur Vermeidung von Plastikmüll. 

  1. Überflüssige Einwegprodukte aus dem Alltag verbannen: Manche Produkte werden nur wenige Minuten genutzt und landen dann im Müll: Plastikgeschirr, Trinkhalme oder Wattestäbchen aus Plastik zum Beispiel. Besser: die umweltfreundliche Alternative wählen (Mehrweggeschirr) oder ganz auf einzelne Produkte zu verzichten.
  2. Taschen, Beutel und Dosen mitnehmen: Vor dem Einkauf an Stoffbeutel oder Rucksack denken, so lassen sich unnötige Plastiktüten vermeiden.
  3. Auf dem Markt einkaufen: Wer auf dem Wochenmarkt einkauft, unterstützt dadurch nicht nur regionale Händler, sondern bekommt Obst und Gemüse lose und nicht in Plastik eingeschweißt. Am besten Mehrwegbeutel mitbringen oder Plastiktüten, die sich zu Hause ohnehin angesammelt haben, und diese mehrfach nutzen.
  4. Auf Tetrapaks und Plastikflaschen verzichten: Der Pflichtpfand für Einwegdosen und -flaschen führte paradoxerweise zu einer Zunahme an Einweggetränkeflaschen und damit einer sinkenden Mehrwegquote. Deshalb: zu Mehrwegflaschen greifen oder den Durst ganz ohne Verpackung mit Leitungswasser stillen.
  5. Plastik mehrfach verwenden: Nicht jede Plastikverpackung muss man sofort wegwerfen. Leere Duschgel-, Shampoo- oder Reinigungsmittelflaschen kann man entweder im Unverpacktladen nachfüllen lassen oder man greift auf Nachfüllpackungen zurück.
  6. Frisch kochen: Fertigprodukte kommen oft in viel Plastik verpackt daher. Mit frischen Zutaten lässt sich unnötiges Plastik beim Kochen vermeiden.
  7. Kaffeebecher mitnehmen: Wir verbrauchen in Deutschland 320.000 Einweg-Becher für Heißgetränke – pro Stunde! Wer auf den Kaffee unterwegs nicht verzichten kann, sollte den eigenen, immer wieder befüllbaren Mehrwegbecher mit dabei haben.
  8. Unverpackt-Läden: Ohne Plastik- bzw. Einwegverpackungen einkaufen, das geht in Unverpackt-Läden - auch in Jena. Mitgebrachte Behälter werden hier einfach aufgefüllt. Mal ausprobieren! 
  9. Kleidung lange nutzen: Neben Kleidung aus Synthetik, bei der sich beim Waschen kleine Plastikpartikel lösen und letztlich in unseren Gewässern landen, ist „Fast Fashion“ zum Problem geworden. Schnell wechselnde Kollektionen und eine verkürzte Haltbarkeitsdauer der verwendeten Materialien sorgen für einen hohen Ressourcenverbrauch, schwierige Arbeitsbedingungen sowie erhöhte Umweltverschmutzung. Es gilt, weniger und bewusster einzukaufen, statt neu auch einmal gebraucht kaufen. Second-Hand Läden sowie online-Tauschbörsen und Plattformen bieten sich hierfür an.
  10. Müll sammeln: Es ist kein schöner Anblick: Plastikmüll in der Natur. In Jena kann man sich einmal im Jahr an dem von der Bürgerstiftung organisierten SaalePUTZExterner Link beteiligen, um das Saaleufer von Müll zu befreien. Aber natürlich ist auch an den restlichen 364 Tagen im Jahr ist das Sauberhalten unserer Umwelt willkommen. Gern unterstützen wir Sie. Der KSJ vermittelt mit seinen Dienstleistungen einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und den schonenden Umgang mit Ressourcen. Unterstützt werden dabei Kindertagesstätten, Schulen, Vereine und ehrenamtlich agierende Personen mit wald- und abfallpädagogischen Angeboten und/oder Reinigungsaktionen. Gern sind wir gesamtheitlich bei Ihren Sammel- oder Beräumungsaktionen behilflich:
    • Verleih von Greifzangen, Mülltüten und Handschuhen
    • Bereitstellung von Containern und Abholung von Abfall
    • Abfallberatung und Umweltbildung für mehr Nachhaltigkeit
    • Aktionswerbung (Teilnahmebuttons und Pressearbeit)

Weitere Informationen über lokale Initiativen und Projekte wie Refill Jena oder Bagsharing sowie Informationen zu der Problematik um Mikroplastik finden Sie unter diesem LinkExterner Link