5 Stage Model E-tivities

E-tivities

Newsletter Lehre 03 2021
5 Stage Model E-tivities
Foto: G. Salmon
Dr. Bernd Helmbold
Dr. Bernd Helmbold
Foto: Dr. Bernd Helmbold

Dr. Bernd Helmbold (Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien)

E-tivities

... beziehen sich auf ein von Gilly Salmon geprägtes Konzept der Förderung des aktiven Lernens in Online-Umgebungen. Im Zentrum steht dabei die Interaktion der Lernenden miteinander oder auch der Lehrkraft (bei Salmon: E-Moderator) in einer digitalen Umgebung. Der Interaktion liegt eine definierte Aufgabe zugrunde, die erfüllt werden muss. Das Konzept der E-tivities wurde seit der Einführung (2002) weiterentwickelt und vor allem zum Bestandteil des 5-Stufen-Modells, einem konsekutiven Programm von tutorierten Online-Aktivitäten für den Zugang zu aktivem und partizipativem Lernen. 

Bei E-tivities stellt die Lehrkraft im Allgemeinen eine kleine Information, einen Anreiz oder eine Herausforderung bereit, die Salmon als "Funke" bezeichnet. Die Lernenden nehmen dann an einer Online-Diskussion oder -Aktivität teil, bei der sie in irgendeiner Weise auf den "Zündfunken" reagieren müssen. Dies beinhaltet in der Regel, dass jeder Lernende eine individuelle Antwort gibt und dann die von anderen Gruppenmitgliedern kommentiert wird oder dazu beiträgt, eine gemeinsame Aufgabe zu bewältigen. Anschließend werden vom E-Moderator oder auch von den Lernenden selbst eine Zusammenfassung, ein Feedback gegeben oder konstruktiv Kritik geübt.

E-tivities richten sich an zwei oder mehr Personen, die in irgendeiner Weise zusammenarbeiten und lernen, und werden im Vorfeld der „Online-Ankunft“ der Teilnehmer konzipiert. Sie sind schnell und einfach zu erstellen und eignen sich für alle Formen des E-Learning. Dabei bleiben E-tivities wiederverwendbar, sind leicht adaptierbar und werden besser, je öfter sie eingesetzt und kalibriert werden.

Für die Gestaltung von E-tivities schlägt Salmon vor, diese in eine Lernsequenz einzuordnen und als Online-Aufgaben so zu formulieren, dass die Teilnehmenden entsprechend ihrer digitalen Kompetenzen folgen können.

#1 E-tivitie sich Kennenlernen

  • Stufen: Zugang und Motivation, auch Online-Sozialisierung
  • Ziel: Sie kommen miteinander in Kontakt und stellen einander vor
  • Aufgabe: Im Kennenlernforum (Moodle) stellen Sie sich kurz vor und schreiben bitte einen kleinen eigenen Beitrag. Nutzen Sie dabei nur die Informationen, die nicht vertraulich sind und geben Sie an, wie Sie angesprochen werden möchten.
  • Interaktion: Lesen und kommentieren Sie Beiträge Ihrer Mitstudierenden.

#2 E-tivitie Speed- Dating“ oder „Online Karussell“ mit Zoom

  • Stufe: Online-Sozialisation
  • Ziel: Sie kommen in Kontakt und lernen sich kennen
  • Aufgabe: Sie werden zu zweit für Kurzzeitsitzungen in einen Break-Out-Room und danach wieder zurück in den Hauptraum geleitet, wobei jeder hat seine Kamera und sein Mikrofon angeschaltet hat. Im Arbeitsraum tauschen Sie sich zu sich und ihren Interessen aus (möglich sind auch Themen wie: Studienmotivation, Organisation des Studienalltags, u.a.m.). Sie haben immer zwei Minuten Zeit und wir wechseln 8mal die Partner*innen. Im Plenum teilen Sie anschließend eine für Sie bemerkenswerte Information mit allen Seminarteilnehmenden.
  • Interaktion: Sie tauschen sich untereinander aus und kommen miteinander ins Gespräch.

#3 E-tivitie Ressourcensammlung

  • Stufe: Informationsaustausch
  • Ziel: Austausch zu geeigneter/nützlicher Quellen (Literatur, Webseiten, Blogs u.a.m.)
  • Aufgabe: Einige von Ihnen haben bereits Links, PDFs und Literaturhinweise zur Verfügung gestellt. Diese sammeln wir im Ressourcenforum. Suchen Sie online nach einer Ressource für unser Seminar und stellen Sie diese per Link oder ggf. auch Dokument zur Verfügung. Beschreiben Sie in einem kurzen Beitrag den Inhalt und begründen Sie Ihre Empfehlung.
  • Interaktion: Tauschen Sie sich zu den Quellen aus, kommentieren und ergänzen Sie Beiträge Ihrer Mitstudierenden.

In meinen Seminaren eröffne ich jede Online-Sitzung mit einer kurzen Etivity mit dem Ziel, Studierenden die Möglichkeiten sozialen und informellen Austauschs zu ermöglichen, der in einem präsentischen Szenario von allein stattfindet – im Online-Setting muss dieser organisiert werden (Beispiel #2). Darüber hinaus integriere einige Etivities fest in die Seminare (siehe Beispiele #1 und #3).

Weitere Informationen unter: https://www.gillysalmon.com/Externer Link oder Salmon, Gilly (2011): E-Moderating. The Key to Online Teaching and Learning. 3rd ed. Hoboken: Taylor & Francis.

Quellen

  • Salmon, Gilly (2002): E-tivities. The key to active online learning. London: Kogan Page.
  • Salmon, Gilly (2004): E-tivities - der Schlüssel zu aktivem Online-Lernen. Zürich: Orell Füssli.
Bernd Helmbold, Dr.
vCard
Bereich für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Raum 308
Semmelweisstraße 12
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link
Sprechzeiten:
siehe Friedolin

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