Blick auf das Eingangstor der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald.

Gemeinsam gegen Antisemitismus einstehen

Podiumsdiskussion zu Strategien gegen Antisemitismus und Holocaust-Leugnung am 6. Oktober, 16 Uhr
Blick auf das Eingangstor der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)
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Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien

„Gemeinsam gegen Antisemitismus und Holocaust-Leugnung arbeiten“, so ist eine öffentliche Podiumsdiskussion überschrieben, die am Mittwoch, dem 6. Oktober, ab 16 Uhr in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Fürstengraben 1) stattfinden wird. Die Universität Jena, das US-amerikanische Generalkonsulat in Leipzig und die Stadt Jena laden dazu ein. Anlass ist der „German American Friendship Day“, der erstmals in Jena be­gangen wird. Auf dem Podium diskutieren Floriane Azoulay, die Direktorin der Arolsen Archi­ves, Joel Rubin, der Executive Director des American Jewish Congress, und Dr. Anja Thiele vom Institut für Demokratie und Zivilgeschichte Jena. Moderiert wird die Diskussion von Prof. Dr. Carola Dietze von der Universität Jena. Eröffnet wird die Veranstaltung durch Gruß­worte von Ken Toko, dem US-amerikanischen Generalkonsul in Leipzig, und dem Oberbür­germeister der Stadt Jena, Dr. Thomas Nitzsche. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, die geltenden Corona-Regeln sind zu beachten. Die Podiumsdiskussion wird in englischer Sprache geführt.   

Ausstellung über „Gestohlene Erinnerungen“ am Johannistor   

Ebenfalls am 6. Oktober wird auf dem Areal am Johannistor die Ausstellung „#StolenMe­mory“ eröffnet. Das Dokumentationscenter Arolsen Archives präsentiert dort bis zum 27. Oktober die Spurensuche nach den Erben sogenannter Effekten. Das waren Gegenstände, die den Gefangenen bei ihrer Aufnahme in ein Konzentrationslager abgenommen wurden. Es han­delt sich dabei um persönliche Gegenstände wie Uhren, Füller, Manschettenknöpfe oder Brieftaschen mit Fotos. Seit Beginn der Kampagne „#Stolen Memory“ 2016 konnten bereits an über 500 Familien diese persönlichen Hinterlassenschaften einstiger Häftlinge übergeben werden. Im Ausstellungscontainer werden zehn Beispiele der gelungenen Rückgabe unter der Überschrift „Gefunden“ präsentiert. Gleichzeitig laden die Ausstellungsmacher dazu ein, sich selbst auf Spurensuche zu begeben. Insbesondere Jugendliche werden aufgerufen, den Arol­sen Archives zu helfen, die Nachfahren der einstigen Häftlinge zu finden. Gegenwärtig befin­den sich in den Archiven noch die „Effekten“ von etwa 2.500 Personen. Es sind persönliche Nachlässe von Gefangenen, die überwiegend aus Deutschland, Polen und der ehemaligen Sowjetunion kamen. Sie wurden schon in den 1960er Jahren nach Arolsen gegeben, mit dem Ziel, sie den Besitzern oder deren Nachfahren auszuhändigen.

Der „#StolenMemory“-Container, der die Ausstellung beherbergt, ist ein umgebauter Übersee-Container. Die Arolsen Archives konnten den Container mit Unterstützung des US-amerikani­schen Außenministeriums und der US-Botschaften in Berlin und Warschau erwerben. Es ist bereits der dritte Container, mit dem „#StolenMemory“ auf Tour geht. In Jena steht der Con­tainer Am Faulloch neben dem Johannistor. Geöffnet ist die Ausstellung vom 6. bis zum 27. Oktober, täglich von 9 bis 19 Uhr.