Prof. Dr. rer. nat. Britt Wildemann
»Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.«
(Samuel Beckett)
Werdegang
1995 · Studienabschluss
Freie Universität Berlin
1998 · Promotion
Freie Universität Berlin
2005 · Habilitation
Charité-Universitätsmedizin Berlin
2009 · Erste Professur
Berlin-Brandenburger Center für Regenerative Therapien
2018 · Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Interview
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Wissenschaft bedeutet für mich die Freiheit, neugierig zu sein. Ich muss gestehen, dass mir nach meinem naturwissenschaftlichen Studium gar keine andere Option in den Sinn kam, als Wissenschaftlerin zu werden.
Welche Vorbilder haben Sie beruflich geprägt?
Das ist nicht direkt an einzelnen Personen festzumachen. Geprägt wurde ich durch viele positive und natürlich auch negative Erfahrungen mit anderen Menschen.
Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?
Mir haben tolle Kollegen und ein wunderbares privates Umfeld geholfen. Und eine Charaktereigenschaft, die in meinen Augen sehr wichtig für eine akademische Karriere ist: ein sehr ausgeprägtes Durchhaltevermögen.
Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?
Als geradlinig würde ich den Anfang meiner Karriere nicht bezeichnen. Ich hatte mit einem Germanistikstudium begonnen, bin dann aber zur Biologie gewechselt. Promoviert habe ich in der Entwicklungs-/Neurobiologie und kam eher durch Zufall zur unfallchirurgischen Forschung. Ein sehr positiver Zufall – und mir wurde ermöglicht, an spannenden Projekten zu forschen.
Akademische Karrieren sind oftmals von einem großen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?
Unsicherheiten gab es immer und wird es immer geben. Hierzu gehörten die Unsicherheiten bezüglich der Anschlussfinanzierung der eigenen, teilweise sehr kurzen Arbeitsverträge. Die Unsicherheiten in Bezug auf die Bewilligung von Forschungsprojekten gehören noch immer dazu. Aber man darf nie die Hoffnung verlieren, und man muss immer optimistisch bleiben, sonst verzweifelt man.
Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?
Networking ist ein wichtiger Aspekt. Es kostet Mühe, ein gutes Netzwerk aufzubauen und zu pflegen. Aber es ermöglicht auch spannende Kooperationen und man profitiert von den Partnerinnen und Partnern in vielerlei Hinsicht. Es ist sicherlich keine Strategie, aber ich erinnere mich selbst immer wieder daran, wie wichtig ein Netzwerk ist, und kümmere mich dann darum.
Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?
Augen auf bei der Partnerwahl! Aber ernsthaft: Mein Mann hat Verständnis dafür, dass ich viel Zeit beruflich investiere und trotzdem haben wir ein glückliches gemeinsames Privatleben. Würde eines von beiden leiden, müssten Umstände geändert werden. Ich bin überzeugt, dass ein zufriedenes Privatleben wichtig für den beruflichen Erfolg ist, da es den nötigen Abstand und Ausgleich schafft. Aber auch anders herum.
Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls versäumen zu tun?
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass Frauen eher zu Selbstzweifeln neigen und ihre Erfolge kleinreden. Das erleichtert den doch häufig anstrengenden Forschungsalltag nicht. Man muss sich über kleine und große Erfolge freuen und Misserfolge analysieren, daraus lernen und möglichst schnell weitermachen.
Sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Jena gut aufgehoben? Was macht die Universität Jena für Sie attraktiv?
Meine Entscheidung, nach Jena zu kommen, wurde geprägt durch das sehr gute wissenschaftliche Umfeld sowie die hilfsbereite und zuvorkommende Atmosphäre. Bisher hat sich das bestätigt, und ich freue mich sehr, in Jena zu arbeiten.
Am Klinikum 1
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