Felicitas Eckoldt-Wolke

Prof. Dr. Felicitas Eckoldt-Wolke

Professor for Paediatric Surgery​
Felicitas Eckoldt-Wolke
Image: Anne Günther (University of Jena)

Prof. Dr. med. Felicitas Eckoldt-Wolke

»Am schwersten sollte es sein, den eigenen Ansprüchen zu genügen.«

Werdegang

1985 · Studienabschluss
Charité Berlin

1990 · Promotion
Charité Berlin

2004 · Habilitation
Charité Berlin

2007 · Erste Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Interview

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?

Ich habe mich in erster Linie für das klinische Fach Kinderchirurgie entschieden, um die Freude an der direkten operativen Arbeit in einer sehr filigranen Technik mit dem Wunsch, Medizin für Kinder zu leisten, verbinden zu können.

Welche Vorbilder haben Sie beruflich geprägt?

Das waren Prof. Harald Mau und Prof. Claire Nihoul-Fékété.

Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unter­stützung war Ihnen besonders wichtig?

Mein Vater und mein Ehemann.

Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?

Meine Karriere verlief ohne Umwege. Jedoch war es teilweise schwierig, die eigenen Ansprüche an die operativ-praktische Tätigkeit mit der selbst generierten Vorstellung von wissenschaftlicher Arbeit zu verbinden. Einen nicht unwesentlichen Teil der Publikationen habe ich während meines Berufsverbotes während der Schwangerschaft fertig stellen können. Entscheidend waren für mich immer das Ziel und der Wille, dieses zu erreichen. Aufhalten oder behindern kann ich mich nur selbst.

Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf?

Networking ist extrem wichtig. Allerdings nicht um jeden Preis, nicht als Intrigenschmiede und immer parteiungebunden. Ich verabrede mich in meiner Freizeit niemals mit Menschen, die ich nicht wirklich mag. Der Aufbau eines sozialen Netzwerkes bringt oft den eines beruflichen mit sich. Geistig reger Austausch, ein adäquates Maß an Lebensanspruch und eine Leistungsorientierung als Grundhaltung sind Voraussetzungen für mich, mit anderen Menschen im Sinne von Netzwerken umzugehen.

Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?

Dazu gehören Liebe, Engagement, Zeitmanagement, Helferstrukturen, Leistungsbereitschaft, Leidensfähigkeit und der richtige Partner.

Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen?

Sie sollten keinesfalls versäumen: zu leben, Kinder zu haben, eine gute Familienstruktur aufzubauen, eine beste Freundin zu haben – oder vielleicht auch zwei, Handwerkszeug zum Selbstmanagement zu erlernen und immer einen Tick besser zu sein als andere. Zu vermeiden gilt es aus meiner Sicht: zickig und neidisch zu werden, ständig mit der Wasserflasche herumzulaufen, zu jammern, eine negative Ausstrahlung, eine Liaison mit Vorgesetzten und weder Mutter der Nation noch bösartiger Feldwebel zu werden.

Sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Jena gut aufgehoben?

Wissenschaftlerinnen sind an der Universi­tät Jena nicht besser und auch nicht wirklich schlechter aufgehoben als an anderen Universitäten. – Ich fand im Kollegium (das über­wiegend aus Männern bestand) mehr positive als negative Rückkopplung. An Familienfreundlichkeit war ich mehr gewohnt. Die Größe der Stadt, ihre wenig ausgebaute kulturelle und kulina­rische Infrastruktur haben mich nicht gerade für Jena eingenommen.

Kontakt

Felicitas Eckoldt-Wolke, Univ.-Prof. Dr
Klinik für Kinderchirurgie
Am Klinikum 1
07747 Jena Google Maps site planExternal link