Beate Michalzik

Prof. Dr. Beate Michalzik

Professor of Soil Science
Beate Michalzik
Image: Anne Günther (University of Jena)

Prof. Dr. Beate Michalzik

»Boden ist kein Dreck. Wir leben davon!«

Werdegang

1994 · Studienabschluss
Universität Bayreuth

1999 · Promotion
Universität Bayreuth

2000 bis 2002 · Postdoc
CEH Windermere (U.K.), Technische Universität Dresden

2002 · Juniorprofessur
Georg-August-Universität Göttingen

2008 · Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Interview

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?

Nach einem eher ernüchternden Berufspraktikum in einer Behörde zeigte sich während der Diplomarbeit, dass mir das eigenständige experimentelle Forschen zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen viel Freude bereitete. Neugierde und Spaß sind starke Motivatoren. Kommen dann noch die Verwirklichung eigener Ideen und Forschungsansätze hinzu, um Fragen und Prozesse näher zu beleuchten oder gar zu klären, dann sind dies für mich die ausschlaggebenden Faktoren, sich für die Wissenschaft zu entscheiden.

Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?

Während meiner Post-Doc-Phase habe ich auch einen Abstecher in die Ingenieurwissenschaften unternommen, bei dem ich sehr viel in fachlicher aber auch in persönlicher Hinsicht gelernt habe. Ich denke, dass gerade Umwege oder Brüche in einem Lebenslauf wichtig sind, um Lebenserfahrung zu sammeln und um sich in kritischen Situa­tionen selbst besser kennen und einschätzen zu lernen.

Akademische Karrieren sind oftmals von einem großen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?

Merkwürdig – es hat sich immer rechtzeitig etwas ergeben. Aber die Zeit bis zu einer Entscheidung war zum Teil sehr belastend. Wichtig für die moralische und emotionale Unterstützung in diesen Phasen war dabei ein Netzwerk aus Familie und Freunden.

Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf?

Networking ist sehr wichtig! Nur so kommt man etwa in Forschungsinitiativen rein, erhält ein Feedback zur Arbeit oder eine Antwort auf administrative Fragen. Es erspart oftmals die Notwendigkeit, das »Rad neu zu erfinden«.

Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?

Sich Auszeiten zu gönnen ist wichtig – sonst sind die Akkus ganz schnell leer und die Krea­tivität schwindet.

Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen?

Sie sollten alle Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung wahrnehmen und sich auf Tagungen und Workshops national und international vernetzen. Nicht vergessen: einen Ausgleich zur Arbeit zu schaffen und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen; sich, seinen Vorsätzen und seiner Persönlichkeit treu zu bleiben und sich nicht zu verbiegen oder verbiegen zu lassen, um überzogenen Ansprüchen oder dem »Mainstream« Folge zu leisten – das kostet oftmals viel Energie, lohnt sich aber.

Sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Jena gut aufgehoben? Was macht die Universität Jena für Sie attraktiv?

Der Anteil von Wissenschaftlerinnen in höheren Positionen ist an der Universität Jena immer noch zu gering. Der Anteil an Professorinnen liegt derzeit bei etwa 14 Prozent, obwohl etwa gleich viele Frauen wie Männer promovieren. Hier müssten mehr Maßnahmen wie Teilzeitmodelle, Mentoring-Programme, Karriereberatung oder Kinderbetreuung von Seiten der Universität ansetzen.

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Beate Michalzik, Prof. Dr
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