Andrea Meyer-Fraatz

Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz

Professor of Slavonic Studies
Andrea Meyer-Fraatz
Image: Anne Günther (University of Jena)

Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz

»An Russland muss man einfach glauben.«

Werdegang

1984 · Studienabschluss
Georg-August-Universität Göttingen

1989 · Promotion
Georg-August-Universität Göttingen

1991 bis 1998 · Postdoc-Phase

1998 · Habilitation
Georg-August-Universität Göttingen

1998 · Hochschuldozentur
Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main

2008 · Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Interview

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?

Es ist die Möglichkeit des selbstbestimmten Arbeitens und die Lust an Entdeckungen.

Welche Vorbilder haben Sie beruflich geprägt?

Vermutlich mein Doktorvater, aber auch andere Professorinnen und Professoren, mit denen ich zu tun hatte.

Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?

Ein Seminar des Center of Excellence Women in Science (CEWS) zur Einübung von Bewerbungsstrategien. Außerdem die fortlaufende Ermutigung meines Lebensgefährten, der ein Fachkollege war.

Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?

Auf dem Papier sieht die Karriere gradliniger aus, als sie tatsächlich verlaufen ist. Durststrecken habe ich durch beharrliches Durchhalten überwunden, zum Teil auch durch Aufbrauchen sämtlicher Ersparnisse während Zeiten der Stellenlosigkeit.

Akademische Karrieren sind oftmals von einem großen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?

Ich habe mir immer vor Augen geführt, dass ich tatsächlich keine Alternative zu dem einmal eingeschlagenen Weg habe, einfach weitergeforscht, an Tagungen teilgenommen, um mich in der Fachwelt zu positionieren, und an meinen Bewerbungen gefeilt.

Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?

Networking ist inzwischen unumgänglich. Ich richte mich dabei nach gemeinsamen Forschungsinteressen.

Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?

Es ist sehr anstrengend, aber möglich, auch wenn das Privatleben manchmal in den Hinter­grund tritt.

Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls versäumen zu tun? Und was sollten sie unbedingt vermeiden?

Unbedingt publizieren, niemals den Mut verlieren.

Sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Jena gut aufgehoben? Was macht die Universität Jena für Sie attraktiv?

Wissenschaftlerinnen sind an jeder Universität gut aufgehoben. Das Attraktive an Jena ist die Überschaubarkeit der Universität und der enge Kontakt zwischen den Kollegen, nicht zuletzt natürlich auch die Tatsache, dass die Studierenden (aufgrund mangelnder Ablenkung?) meistens hoch motiviert sind.