Gabriele Wilz

Prof. Dr. Gabriele Wilz

Professor of Clinical Psychological Intervention​
Gabriele Wilz
Image: Anne Günther (University of Jena)

Prof. Dr. Gabriele Wilz

»Prioritäten setzen und den eigenen Ideen vertrauen.«

Werdegang

1993 · Studienabschluss
Philipps-Universität Marburg

1998 · Promotion
Universität Leipzig

1998 bis 2003 · Postdoc-Phase

2003 · Juniorprofessur
Technische Universität Berlin

2008 · Habilitation
Technische Universität Berlin

2009 · Erste Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Interview

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?

Das Besondere am wissenschaftlichen Arbeiten ist: eigene Ideen entwickeln und an interessanten, selbstgewählten Themen arbeiten zu können; krea­tiv zu sein und im Team arbeiten zu können, die Vielseitigkeit und vergleichsweise große Freiheit in Themenwahl und Arbeitsgestaltung.

Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen?

Wichtig war, die eigenen Themen verfolgt zu haben, obwohl diese vor 15 Jahren Randthemen meines Fachgebiets waren und niemanden interessiert haben (Demenz, pflegende Angehörige). Unterstützung habe ich von Professoren erfahren, die mir sehr früh, schon vor der Promotion, die Leitung eigener drittmittelgeförderte Projekte zugetraut haben. Auf meiner Juniorprofessur, die mit der Leitungsfunktion für zwei zu dieser Zeit unbesetzten Lehrstühlen verbunden war, habe ich die positive Herausforderung einer Führungsposition meistern und schätzen gelernt.

Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?

Eine Professur war nicht von Anfang an geplant, ich habe mich auf meine Forschungsschwerpunkte und meine therapeutische Qualifikation konzentriert. Erst ab der Juniorprofessur habe ich zusätzlich strategisch geplant – das heißt Auslandsaufenthalte, Publikationen, noch mehr Drittmittel …

Akademische Karrieren sind oftmals von einem großen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?

Ich habe mich auf die Weiterentwicklung meiner Forschungsschwerpunkte und die Freude an der Tätigkeit fokussiert und durchgehalten. Zudem hatte ich einen »Plan B« in der Hinterhand.

Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?

Networking ist natürlich zentral; je nach Anliegen und Ziel verfolge ich unterschiedliche, passende Strategien.

Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?

Es gibt viele Strategien, die mal mehr und mal weniger gut funktionieren. Eine Auswahl: Wichtig ist, vor allem Prioritäten zu setzen, nur ausgewählte Anfragen annehmen, nach Möglichkeit Aufgaben zu delegieren. Es schafft Energie, dass ich mir die Freiheit nehme, den persönlich richtigen Zeitpunkt für die jeweilige Aufgabe zu wählen.

Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen?

Ich finde es sehr wichtig, sich die Begeisterung für die eigenen Forschungsschwerpunkte zu erhalten, den eigenen Ideen zu vertrauen und diese auch gegebenen­falls gegen Widerstände zu verfolgen. Sich zu vernetzen und für gegenseitige Unterstützung zu sorgen, halte ich auch für zentral.

Sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Jena gut aufgehoben? Was macht die Universität Jena für Sie attraktiv?

Die Universität Jena bietet gute Arbeitsbedingungen, motivierte Studierende und ein angenehmes Arbeitsklima.