China erlebte in den letzten Jahrzehnten einen Urbanisierungsprozess, der in der Geschichte seinesgleichen sucht. Seit 2011 leben mehr Chinesen in Städten als auf dem Land, mittlerweile sind es sogar über 66%. Die Entstehung ausgedehnter Großstädte und Mega-Cities ging einher mit enormer Binnenmigration vom Land in die Städte. Obwohl die staatliche Kontrolle von Mobilität nur bedingt gelingt, versucht die KP diesen Prozess zu steuern. Die Migrations- und Urbanisierungspolitik sind damit ein zentraler Pfeiler der chinesischen Bevölkerungspolitik; neben der langjährigen und zuletzt gelockerten Geburtenregulierung. Sie gehen einher mit teils rigiden rechtlichen und sozialpolitischen Maßnahmen. Ein zentraler Bestandteil hiervon ist das System der Wanderarbeiter, die den wachsenden Städten die nötige Arbeitskraft zuführen, aber enge soziale Bindungen an das Land behalten.
Vortrag und Diskussion zeigen diese Entwicklungen und die politischen Maßnahmen, die sie steuern sollen, genauer auf. Die soziale und wirtschaftliche Dynamik des modernen China werden damit besonders deutlich. Und es stellt sich die Frage, ob die politische Steuerung dabei wirklich so mächtig ist, wie sie es beansprucht…
Vortrag:
Dr. Daniel Fuchs ist Sinologe und Politikwissenschafter. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der HU Berlin, und forscht seit langem zu Migration und Arbeitsverhältnissen in China.
Moderation:
Linus Josef Schlüter ist Sinologe und Projektkoordinator der China-Kompetenz-Plattform für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Thüringen an der FSU Jena.
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